Leben und Wohnen im Alterszentrum Hottingen: Eine Bewohnerin erzählt
24. September 2024
Frau Uhlmann machte sich zunehmend Gedanken über ihre Zukunft. Sie hatte keine Angehörigen, die sie im Alltag unterstützen konnten. Ihre Maisonette-Wohnung ohne Aufzug und das Putzen im abgeschrägten Dachgeschoss wurden immer mühsamer. Zudem war unklar, ob der Vermieter das Haus umbauen würde.
Ein neues Zuhause
Mit 74 Jahren entschied sich Frau Uhlmann für einen Neubeginn im Alterszentrum Hottingen (AZH). «Ich gehöre hier zu den Ureinwohnern», sagte sie charmant. Sie schätzt, dass sie weiterhin mit Hottingen verbunden bleibt, da sie ihr ganzes Leben im Quartier verbrachte. In ihrem grossen Freundeskreis musste sie erst erklären, dass es sich um eine Alterswohnung und nicht um ein Zimmer in einem Altersheim handelt. Entscheidend für ihre Wahl war auch, dass sie bei Bedarf Pflege- und Betreuungsdienstleistungen in Anspruch nehmen und, wenn möglich, bis zum Schluss in ihrer Wohnung bleiben könnte. Zu diesem Zeitpunkt war das für Frau Uhlmann zwar noch kein zentrales Thema, doch es gab ihr Sicherheit für die Zukunft.
Leben und wohnen, wie es mir gefällt
Frau Uhlmann wohnt gerne in ihrer 3.5-Zimmer-Wohnung, «sogar mit Blick auf den Römerhof». «Wissen Sie, das Wohnen hatte für mich immer Priorität und ist mein Luxus.» Vierzehn Jahre lebte sie selbständig und gesund, bis ein Sturz ihr Leben veränderte. Trotzdem hält sie an ihrer Unabhängigkeit fest und schätzt die Freiheit, ihren Alltag selbst zu gestalten, mit der Sicherheit, bei Bedarf Unterstützung zu erhalten. «Die Leute sagten von mir, ich sei unheilbar gesund.» Sie schmunzelt und fügt hinzu: «Nun, das war einmal» und ergänzt sogleich: «Ich habe ein wunderbares Leben gehabt, und ausserdem bin ich jetzt wieder viel besser dran als noch vor wenigen Monaten.»
Unterstützung nach meinen Bedürfnissen
Seit ihrem Sturz benötigt Frau Uhlmann mehr Unterstützung. Besonders schätzt sie die fürsorgliche Art des Personals. Die Dienstleistungen, die sie in Anspruch nimmt, sind ganz auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Täglich bekommt sie Hilfe beim Anziehen der Stützstrümpfe und bei der Organisation der Medikamente. Das Bett wird für sie gemacht, und ihre schweren Büroordner werden auf den Tisch gelegt und später wieder im Schrank verstaut. Auch das Frühstück wird ihr in die Wohnung gebracht. «Auf das feine Gipfeli und den Kafi freue ich mich jeden Morgen.» Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Assistenz durch vertrautes Pflegepersonal während der Körperhygiene.
Nach dem Sturz war sie zunächst sehr unsicher. Inzwischen würde es auch ohne Unterstützung gehen, aber mit Hilfe fühlt sich Frau Uhlmann einfach wohler. Unnötige Risiken möchte sie vermeiden. Sie sagt: «Nach dem Sturz musste ich mich an ein neues Leben gewöhnen. Mein Gefühl sagt mir, dass ich den Rollator nicht mehr loswerde.» Auch die regelmässige Reinigung ihrer Wohnung durch den hausinternen Service ist eine grosse Erleichterung. Zudem trägt Frau Uhlmann einen Notrufknopf, der ihr Sicherheit gibt. Diesen musste sie schon mehrfach nutzen, etwa als sie stürzte und nicht mehr alleine aufstehen konnte. Sobald sie den Knopf drückt, wird ein Alarm ausgelöst, und das Pflegepersonal ist innerhalb von Minuten zur Stelle.
Wichtiges soziales Netzwerk
Frau Uhlmann ist aktiv und engagiert sich in ihrem Umfeld. Um fit zu bleiben, nutzt sie regelmäßig den Fitnessraum, den die Bewohner:innen humorvoll «Folterkeller» nennen. Besonders schätzt sie den nachbarschaftlichen Zusammenhalt. Sie bringt ihrer Nachbarin die Post, während ihre Freund:innen sie zu Arztterminen begleiten oder mit ihr spazieren und ins Restaurant gehen. Vor kurzem besuchte sie das Kunsthaus, was ihr viel Freude bereitete. «Ich lief mit dem Rollator zum Kunsthaus und war sehr stolz. Ich verspüre Befriedigung, dass ich wieder ein bisschen mehr machen kann.»
Frau Uhlmann freut sich darüber, ihre privaten Interessen weiterhin verfolgen zu können. Die Unterstützung des Alterszentrums, das grossen Wert auf die Entfaltung der Persönlichkeit der Bewohner:innen legt, ist dabei von unschätzbarem Wert.
Zufriedenes Fazit
«Ich bin zufrieden und glücklich. Ich möchte gerne so lange wie möglich hierbleiben, am liebsten, bis ich eines Tages tot umfalle», sagt Frau Uhlmann mit einem Lächeln. Ihre Geschichte zeigt schön auf, wie individuell das Leben im Alterszentrum Hottingen gestaltet werden kann und wie wichtig ein unterstützendes Netzwerk ist. Das AZH bietet nicht nur Wohnraum, sondern ein Zuhause, in dem die Bewohner:innen selbstbestimmt leben und sich entfalten können.
Dieses Gespräch fand im Rahmen des Projekts Pflege.Zuhause statt. Erfahren Sie hier mehr über die Ziele und Inhalte dieses Projekts:
Das Alterszentrum Hottingen und die Residenz Neumünster Park bieten Menschen, die ihre vorherige Wohnumgebung verlassen möchten oder müssen, ein neues und bei Wunsch möglichst letztes Zuhause. Das Projekt Pflege.Zuhause soll ermöglichen, dass auch Menschen mit mittlerem bis hohem Pflegebedarf in ihren Alterswohnungen bis zum Schluss leben und sterben können. Sie werden dabei von uns nach ihren individuellen Bedürfnissen begleitet, betreut und gepflegt.
Auch mit gesundheitlichen Einschränkungen wollen unsere Bewohner:innen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und es selbstbestimmt mitgestalten können. Um dies optimal zu ermöglichen, entwickelt das Alterszentrum eine Partizipationskultur und nutzt Elemente einer Caring Community.
In der Regel sind die Bewohner:innen beim Einzug, trotz ihres hohen Alters, noch weitgehend selbstständig und gestalten ihr Leben auch ausserhalb des Alterszentrums oder der Residenz. Mit der Zeit nimmt der Bedarf an Unterstützung meist zu, oft recht plötzlich. Diese Entwicklung wird durch eine integrierte und modulare Unterstützungsstruktur aufgefangen.
Das Alterszentrum Hottingen an bester Lage.